Das Speck-weg Programm für dicke Katzen

Übergewicht ist Dauerprogramm in Deutschland - leider gilt das inzwischen nicht nur für uns Menschen (wir sind ja selbst Schuld daran!), sondern auch für unsere Haustiere. Ob Ratte, Hund, oder Katze ist da völlig egal. Je nachdem wie man "zu dick" auslegt, sind zwischen 30% und 50% der Haustiere betroffen und haben dabei mehr zu fürchten als "fett" auszusehen.

Warum dicke Katzen abnehmen sollten:

Fettleibigkeit, Übergewicht oder gar Adipositas (extremes Übergewicht) können zu ernsthaften Krankheiten führen, die die Lebensqualität der dicken Samtpfote erheblich einschränken. Genannt seien hier vor allem die bekanntesten:

  • Gelenkverschleiß/Gelenkerkrankungen (Durch die zu starke Belastung von Knochen und Knorpel)
  • Diabetes Mellitus (das Fetthormon Leptin steht in Wechselwirkung mit der Insulin-Regulation)
  • Lebererkrankung (durch Überfettung der Leber)
  • Herz-Kreislauf-Störungen (durch Verfettung der Arterien)
Grund genug, die Katze auf eine Diät zu setzen, nicht wahr?

Das Diät-Programm für dicke Tiger


Grundsätzliches zur Katzen-Diät:
Als sich sorgender Besitzer sollte man wissen, dass Katzen (im Gegensatz zu Hunden) ähnlich schwer von einer Diät zu überzeugen sind wie Kinder... ;) Katzen kann man nicht einfach an die Leine nehmen und sie zu ihrer Bikini-Figur durch mehr Bewegung animieren, viel eher muss schleichend (und hinterhältig!) das Abnehmen erzwungen werden (leider).

Der Körper der Katze ist zudem nicht darauf ausgelegt, Pfunde purzeln zu lassen, sondern behält das Fett so lange wie möglich am Körper. Das liegt daran, dass in freier Wildbahn jedes Gramm Fett kostbar ist und der Katze die Überlebenschancen erhöht. 

Die Diät muss daher über einen längeren Zeitraum geführt werden und zeigt erste Resultate frühestens nach 10 Wochen (zumal 0,5 kg für eine Katze schon viel ist, weil sie ja insgesamt viel weniger wiegen als wir Menschen).

Es gibt auch (seltene aber vorkommende) Krankheiten, die Fettleibigkeit bei Katzen auslösen. Bevor du ans Eingemacht gehst, solltest du daher sicher stellen, dass deine Katze nicht betroffen ist.

Schritt 1: Idealgewicht der Katze berechnen
Die ideale Futtermenge für Katzen liegt zwischen 175 und 400g. Ziemlich große Spanne, nicht wahr? Das liegt daran, dass Kater mehr Futter brauchen als Katzen und Maine Coons (die zuweilen 10kg auf die Waage bringen) mehr brauchen als eine Abessinier Katze, die gerade mal 3kg wiegt.

Schau dir also deine Katze genau an und frage dich, ist die Rasse, der sie angehört, normalerweise schwerer oder leichter als eine Hauskatze? Handelt es sich um eine Katze oder einen Kater? Ist das Tier kastriert (denn kastrierte Tiere brauchen weniger)?

Eine normale weibliche kastrierte Promenadenmischungs-Hauskatze wiegt circa 3kg und braucht daher 180g feuchtes Katzenfutter am Tag, um ein normales Gewicht zu behalten.

Ein normaler kastrierter Hauskatzen-Kater wiegt meistens um die 4kg und braucht daher 200g feuchtes Katzenfutter.

Dein Tierarzt hilft dir sicherlich gerne, das Idealgewicht deiner Katze zu schätzen.

Schritt 2: Der Dosenöffner (Du!) reflektiert sein Verhalten
Nun, da du weißt, wie viel deine Katze eigentlich fressen sollte, beobachtest du, wieviel du ihr tatsächlich gibst. Ja, Leckerlies, Leberwurst, selbstgefangene Mäuse, sowie Fremdfressen beim Nachbarn gehören auch dazu!

Viele Besitzer sind schockiert, wenn sie feststellen, dass ihre Lieblinge noch ein Drittel mehr zu dem gefüttert bekommen, was sie eigentlich fressen sollten.

Schritt 3: Der Wochenplan
Du musst von nun an alle zusätzlichen Fütterungen zu den normalen Fresszeiten weglassen, deiner Katze hilfst du nicht weiter, wenn du Diabetes, Gelenkstörungen etc. durch gut gemeinte Leckerlies förderst!

Das Hauptproblem ist, dass deine Katze eine höhere Futtermenge gewohnt ist, als sie fressen sollte. Und das ist nicht nur eine psychische Sache. Der Körper der Katze vertraut darauf, die gewohnte Nahrungsmenge zu bekommen und reagiert mit kleinen Streiks, wenn du von einem Tag auf den anderen die Futtermenge merkbar reduzierst.

Daher sollte innerhalb von vier bis sechs Wochen die Futtermenge auf das Soll reduziert werden, indem du jede Woche einen Esslöffel Futter mehr weglässt.

Schreibe deinen Wochenplan bitte auf, sodass du nachvollziehen kannst, ob du dich selbst daran hältst.

Beispiel:
Futter gefüttert im Moment: 400g pro Tag
Futtersoll in 6 Wochen: 200g
Woche1: 370g
Woche 2: 340g
Woche 3: 300g
Woche 4: 270g
Woche 5: 240g
Woche 6: 200g

Schritt 4: Bewegung für die Katz'
Zusätzlich zu dem Diät-Programm, wirkt es sich positiv auf deine Katze aus, wenn sie sich bewegt. Wie jedoch kriegt man einen faulen Stubentiger dazu, sich mehr zu bewegen?
  • Mehr Spielen: Animiere deine Katze öfter zum Spielen. Bindfäden, Fellmäuse und so weiter sind deine Freunde! ;)
  • Mehr Denken: Fummelbretter sind ebenfalls ein gelungener Ansatz, die Katze sinnvoll vom Dösen abzuhalten. Denk jedoch daran, die Futtermengen, die du ins Fummelbrett steckst, von der Tagesration abzuziehen, damit das Diätprogramm wirksam ist.
  • Mehr Action: Draußen ist es spannender als drinnen. Wenn du die Möglichkeit hast, öffne die Tür und setze den Tiger vor die Tür. Draußen bewegt er sich zwangsläufig mehr, weil da viel mehr ist als eine warme Heizung mit einem warmen Kissen drauf....

Viel Erfolg beim Abnehmen-Helfen wünscht dir das Katzen-Infos Team!

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