Demenz bei Katzen - Anzeichen

Schon seit längerem ist klar: Altersdemenz ist nicht nur uns homo sapiens vorbehalten. Beinahe jeder Säuger hat die Veranlagung, mit voranschreitendem Alter Anzeichen von Demenz zu zeigen - so natürlich auch die geliebte Katze.

Was ist Demenz?

Demenz bedeutet übersetzt so viel wie "ohne Geist". Allerdings verwendet man auch eher die Bezeichnung "kognitive Dysfunktion" für die selben Symptome.
Demenz liefert dabei, wie die meisten Krankheiten, kein einheitliches Krankheitsbild, das bei allen Katzen gleich ist. Demenz kann viele Gesichter haben und bereits bei 10-jährigen Katzen ausbrechen, die scheinbar eine entsprechende genetische Veranlagung dazu haben. Andere dagegen fristen 18 Jahre oder mehr auf diesem Planeten ohne jegliche Anzeichen.

Demenz ist in jedem Fall eine "Zivilisations-Krankheit", denn früher zeigten nur wenige Menschen und noch weniger Tiere die entsprechenden Symptome. Heute jedoch - mit unserer hervorragenden Medizinischen Verpflegung und damit stark erhöhten Lebenserwartung - tritt sie immer häufiger auf.

Typische Symptome bei Altersdemenz

Wie bereits erwähnt. Alle aufgelisteten Symptome können auftreten, müssen es aber nicht, denn bei jeder Katze verläuft die Krankheit anders.
  • Häufiges Miauen: Die Katze miaut/schreit durchdringend und häufig. Ähnlich der Aphasie, die viele demente Menschen erleben. Das Schreien findet vermehrt nachts statt. Es hört sich "hilflos" an.
  • Falsche Wahrnehmung des Raumes: Beispielsweise weiß die Katze nicht genau, wo sie gerade ist und wohin sie will (orientierungslos). Sie verläuft sich oft und sie schätzt Räumlichkeiten falsch ein, sodass sie es nicht mehr schafft, zielgenau auf Fensterbänke etc. zu springen.
  • Gestörtes Verhalten: Sie frisst Dinge, die ungesund für sie sind und scheint Dinge zu wiederholen, die sie "beherrscht", auch, wenn es sinnlos erscheint.
  • Stärkere Angst: Dinge, die sie vorher nur misstrauisch anschaute, flößen ihr nun Angst ein. Das kann sogar in Phobien ausarten.
  • Vergessen: Menschen und Tiere, die ihr eigentlich bekannt waren, erkennt sie nun nicht mehr. Misstrauen und Angst sind die Folge.
  • Ruhelosigkeit: Der Katze fällt es schwer, zu ruhen und läuft ständig überall im Haus herum.
  • Ruhigeres Verhalten: Sehr viele Katzen, werden ruhiger, schlafen mehr und bewegen sich weniger. Sie nehmen die Dinge "gelassener" und scheinen weniger aktiv.
  • Inkontinenz: Die Katze findet immer seltener ihre Toilette, entleert sich kurz vor der Sandkiste oder wacht in ihrem eigenen Urin auf.
  • Depression: Mieze scheint Lebensfreude ein Stück weit verloren zu haben.
  • Wird nicht mehr ernst genommen: In einem Mehr-Katzen-Haushalt verliert die betroffene Katze eventuell ihren Rang, wird von den anderen unterbuttert, manchmal sogar wie ein Kitten behandelt.

Was tun bei Verdacht auf Demenz?

Dir als liebevoller Dosenöffner obliegt es, für das Wohl deines Schatzes zu sorgen. Dazu gehört, dass du, sobald du den Verdacht auf Demenz hast, deine Katze zum Tierarzt bringst und sie dort einmal sehr gründlich durchchecken lässt. Der Tierarzt sollte dabei besonders auf ihre Gelenke achten (Arthrose), sowie ihre Organe (Leber, Niere, Herz, Pankreas) und die Schilddrüsenwerte untersuchen.

In vielen Fällen liegt nicht sofort eine Demenz vor, bloß weil die Katze überall hinmacht (zum Beispiel). Auch organisches Versagen kann die Ursache dafür sein und durch richtige Behandlung beseitigt werden.

Sollte sich dein Verdacht leider bestätigen, kannst du hier nachlesen, wie du deiner Katze ein würdevolles Altern trotz Demenz bieten kannst: Demenz bei Katzen - Hilfe

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