Demenz bei Katzen - Hilfe für Seniorenpfötchen

Katzen werden heute rund doppelt so alt wie noch vor 20 Jahren. Grund dafür sind hervorragende tierärztliche Versorgung, besseres Futter und größeres Verständis für die Fellnase.

Eine Schattenseite des Fortschritt ist der längere Lebensabend, den viele Katzen heute durchleben müssen - denn Demenz ist kein Einzelfall, sondern erreicht viele Katzen früher oder später.

Dennoch muss Demenz nicht gleichbedeutend mit Qual und Leid sein, denn der Weg zur großen Regenbogenstraße kann von uns Dosenöffnern mit viel Liebe und Geduld würdig für die alternde Katze gestaltet werden.

Der erste Schritt


Bitte vergewissere dich zunächst, bevor du deine Katze wie einen Demenz-Fall behandelst, ob sie auch tatsächlich dement ist. Hier findest du eine Checkliste: Demenz bei Katzen - Anzeichen.

Dein Tierarzt muss dazu einen großen Bluttest machen und alle ihre Organe und Gelenke durchchecken. Organisches Versagen ist nicht selten die Ursache für demenz-ähnliches Verhalten bei Katzen (genannt sei hier nur die Inkontinenz...).

Hat dein Tierarzt dir bestätigt, dass eine kognitive Dysfunktion bei deiner Katze vorliegt, kann du weitere Schritte einleiten.

Selbstverständlich kann und wird dir dein Tierarzt auch passende Medikamente geben, die die Lebensqualität deiner Katze steigern. Ihren "Verstand" kann der Tierarzt deiner Katze jedoch leider nicht mehr zurückgeben.

Du allerdings kannst deiner Katze helfen, ein Stück weit gegen die Krankheit anzugehen und ihr das bieten, was sie von nun an braucht.

Die weiteren Schritte


Dir stehen eine Vielzahl von Dingen offen, die du tun kannst, um die Lebensqualität deiner Katze wieder zu steigern.

Zuvorkommend sein:
Ihre schwächer werdenden Gelenke (nicht Teil der Demenz, aber eine natürliche Alterserscheinung) müssen nicht stärker belastet werden als nötig. Im Alter deiner Katze bedeutet unnötiges Bewegen nicht mehr, dass eventuell Muskeln aufgebaut werden, sondern, dass Knorpel und Knochen verschlissen werden, was der Katze große Schmerzen bereiten kann.

Daher empfiehlt es sich, ein flaches Katzenklo aufzustellen, in das die Katze einfach hereinkommt. Eine weitere gute Idee ist es auch, noch ein zweites oder drittes zu kaufen, sodass der Weg für die Katze nicht mehr so lang ist.

Sichere und warme Schlafplätze müssen auch in niedrigeren Gefilden erreichbar sein, genauso wie die Futter- und Wassernäpfe. Wenn deine Katze also ein Lieblingskissen hat, kannst du dieses an eine Stelle legen, an die sie leichter kommt.

Gehirnjogging:
Es ist inzwischen (bei Menschen) nachgewiesen, dass ein Gehirn, welches regelmäßig mit Rätseln und Aufgaben jongliert, Demenzerscheinungen verzögert oder gar nicht erst zeigt. Vielen Erfahrungsberichten nach klappt das ebenso bei unseren Samtpfoten.

Clickertraining und leichte Fummelbretter sind gute Übungen für den Geist der Katze und können ihr sehr helfen. Auch sanftes Spielen bietet eine gute Alternative zum dämmrigen Dahin-Sitzen.

Nähe:
Demente Katzen haben Angst und finden sich oft nicht zurecht. Die emotionale Bezugsperson sollte daher einfach für die Katze da sein, wenn sie es braucht - denn oft finden sie nur so aus ihrer Angst heraus und können sich wieder beruhigen.

Zuletzt:
Akzeptiere, dass deine Katze in die Jahre kommt und euch wahrscheinlich ein Abschied bevorsteht. Versuche, ihr ein würdevolles Leben zu ermöglichen, sodass sie glücklich ist. Versuche jedoch nicht, sie zwanghaft in dieser Welt zu halten, denn oft ist Katzen Demenz auch mit großen physischen und psychischen Schmerzen verbunden. Wenn du merkst, dass deine Katze am Ende des Weges angelangt ist, solltest du loslassen können.

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